Unser Campus
Seit 1993 werden von der Holzmanufaktur Rottweil, Pionier im bis dahin rein industriell genutzten inneren Areal der ehemaligen Pulverfabrik insgesamt sieben Kulturdenkmale für Werkstätten, Lager und Büro erhalten und genutzt.
Die Rhodiaceta gab 1993 ihren Standort Rottweil auf, so dass eine Reihe von hochwertigen Industriebaudenkmalen für eine neue Nutzung zur Verfügung standen.
Jakobskirche 1914/1915
erbaut von Albert Staiger als Wasch- und Umkleidegebäude. Die 1913/14 erbaute „Jakobskirche“ ist eines der markantesten Gebäude des Gewerbeparks Neckartal.
Der ungewöhnliche Name rührt vom basilikalen Äußeren des Baus her, der von dem zwischen 1911 und 1918 vielfach für die Pulverfabrik tätigen Architekten Albert Staiger (1886–1947) geplant wurde. Im Erdgeschoss befanden sich Waschräume für die Arbeiter, im Obergeschoss ein Schlafsaal für die Nachtschicht. Noch vor der Schließung des Werks der Rhodia AG übernahm die Holzmanufaktur Rottweil 1993 das Gebäude und wurde so zum Pionier der Konversion und Revitalisierung des Gewerbeparks Neckartal.
Heneshalle 1907/1908
erbaut von Heinrich Henes als Arbeiterkantine, 1914 erweitert von Albert Staiger. Die ehemalige Kantine der Pulverfabrik hat eine bewegte Baugeschichte.
1909 vom aufstrebenden Stuttgarter Architekten Heinrich Henes (1874–1961) erbaut, wurde sie 1915 durch Albert Staiger erweitert und vor allem im Fassadenbereich umgestaltet.
1936 folgten weitere Um- und Anbauten. Für die Umnutzung zum Ausstellungs- und Verwaltungsgebäude erhielt die Holzmanufaktur den Denkmalschutzpreis, sowie die Auszeichnung "Beispielhaftes Bauen" der Architektenkammer Baden-Württemberg.
Pumpenhaus, um 1890
Das ehemalige Filter- und Pumpenhaus wurde 1888 erbaut und zählt zu den wenigen erhaltenen Gebäuden aus der Frühzeit der Pulverfabrik.
Das Äußere (ursprünglich in Sichtbackstein) wird durch das Tonnendach und die hohen Rundbogenfenster geprägt.
Auch der höhere Gebäudeteil besaß ursprünglich ebenfalls ein Tonnendach aus Wellblech, er wurde im 20. Jahrh. aufgestockt.
Historische WC-Anlage
Besonderer Reiz des äußerlich nahezu unverändert erhaltenen Gebäudes ist seine direkte Lage am Neckar. Wird heute als Mitarbeiteraufenthaltsraum für die Mittagspause genutzt.
Auf dem Gelände der ehem. Rottweiler Pulverfabrik waren ursprünglich mehrere dieser WC-Häuser. Heute sind nur noch wenige existent.
Holländerbau
Mit einem Vertrag über die Lieferung von 2,5 Mio. kg Pulver an das preußische Kriegsministerium erzielte Max Duttenhofer 1887 den entscheidenden Durchbruch für sein Unternehmen.
Bis 1890 konnte er den Betrieb zu einer gewaltigen Fabrik ausbauen. Auch der 1888 erfolgte Holländerbau (hier wurde die Schießwolle verarbeitet) stammt aus dieser entscheidenden Phase der Fabrikgeschichte.
Im Holländerbau befindet sich heute die Schleiferei, das Bauteillager und die Metallwerkstatt der Holzmanufaktur.
Feuerwehrhaus
erbaut um ca. 1935 als zentrale Einrichtung für die betriebliche Feuerwehr – Langhaus mit charakteristischem Schlauchturm – heute von der Holzmanufaktur genutzt als Holzlager.
Spulerei
Die ehemalige Spulerei wurde 1938 zur Viskose-Herstellung für Fallschirme errichtet.
Große Fensterflächen in der Spulerei sorgen für eine gute Belichtung der Räume. Die denkmalgerechte Instandsetzung wurde unterstützt vom Landesamt für Denkmalpflege und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.